Wer schon selbst eine Hochzeit durchgeplant hat dem kommt sicher gleich durch den Kopf: „Viel zu organisieren, eine Menge Kosten kommen da zusammen, lass dir helfen. Bitte Freunde um Unterstützung.“ – Erinnert irgendwie ans Hausbauen!

Alles richtig, doch macht es Sinn, einen Freund oder sogar Gast als Hochzeitsfotograf zu engagieren? Ganz so nach dem Motto: „Du machst doch im Urlaub auch immer so schöne Fotos. Eine neue Kamera hast dir auch gekauft. Wir brauen ohnehin nur Fotos von den wichtigsten Momenten.“ Davon kann ich euch nur abraten. Tut das euch und ganz besonders euren Freunden und Gästen nicht an.

Hochzeitsfotograf zu sein ist anstrengender als man denkt.

Hochzeiten beginnen oft am frühen Nachmittag und im Sommer kann es da auch ganz schön brütend heiß sein. Willst du wirklich von deinem Gast verlangen stundenlang auf den Beinen mit schwerer Kamera auf der Schulter herumzulaufen? Ich denke nein und euer Gast wird es euch danken. Er oder sie will sich vielmehr chic für euch machen und ein stylisches Outfit anziehen. Ich denke nicht, dass er oder sie gerne verschwitzt den ganzen Tag mit euch verbringen will. 

Die besonderen Momente schon vorher erahnen.

Als Hochzeitsfotografin möchte ich gefühlt immer und überall meinen Blick haben. Aus langjähriger Erfahrung erahne ich oft auch schon, wenn die Emotionen kommen. Darum weiß ich, wann ich ganz besonders für bestimmte Moment aufpassen muss. Es ist ein schönes aber ständiges Im-Auge-Behalten aller Situationen. In der Kirche oder beim Standesamt weiß ich wie ich unbemerkt vorne mit dabei und doch diskret auf der Seite stehen kann, was beim Pfarrer oder beim Standesbeamten gut ankommt und was nicht. So ist es etwa euch und vor allem dem Pfarrer oder Standesbeamten gegenüber unhöflich während der Predigt bzw. Ansprache vorne zu fotografieren. Denn ob man will oder nicht, es lenkt ab und ist nicht in seinem Interesse. Das und viele kleine unbedachte Kleinigkeiten sind es, die einen guten Hochzeitsfotografen ausmachen.  

All diese langjährigen Erfahrungen könnt ihr von eurem Freund natürlich nicht verlangen. Ihr überträgt ihm aber sehr wohl eine große Verantwortung. Bedenkt, dass bestimmte Momente einfach nicht wiederholt werden können und das ist eurem Freund sicher auch bewusst. Nicht zu vergessen, was ist wenn die Fotos dann doch nicht ganz werden, wie ihr euch das erträumt habt? Dann seid ihr enttäuscht, ärgert euch und ist sicher nicht gut für eure Freundschaft und das wäre doch schade.

Die Kosten des Hochzeitsfotografen abwälzen.

Ja die Kosten für Hochzeitsfotos klingen auf den ersten Blick hoch. Neben teils schwerer Arbeit ist auch viel Zeit und Aufwand damit verbunden. Das Fotografieren eurer Hochzeit ist nur der erste Teil, denn sind die Fotos gemacht, beginnt zu Hause die lange Arbeit der Nachbearbeitung. Viele Stunden die man dann noch am Computer verbringen muss. Wollt ihr das wirklich auf euren Freund oder Gast übertragen? 

 

eure Hochzeitsfotos sind eure Hochzeitserinnerungen.

Die Torte ist gegessen, die Gäste sind gegangen, das Brautkleid vielleicht schon verkauft, doch was euch auf jeden Fall bleibt sind eure Hochzeitsfotos. Ihr und eure Hochzeit sind es wert in schönen Hochzeitsfotos festgehalten zu werden. Ihr habt so viel Energie, Freude, Liebe und Zeit in diesen besonderen Tag investiert und schöne Hochzeitsfotos bringen euch diese Erinnerungen immer zurück. Vergesst nicht, euer Freund oder Gast will diesen besonderen Tag entspannt gemeinsam mit euch genießen und nicht die Hochzeit nur durch die Kamera erleben. 

Hochzeitsfotografin mein persönlicher Traumberuf

Das waren jetzt doch ganz schön viele Gründe warum ihr euren Freund oder Gast nicht bitten solltet, eure Hochzeit zu fotografieren. Ihr denkt jetzt wahrscheinlich, Hochzeitsfotograf zu sein ist vielleicht auch nicht der Traumberuf. Ja vielleicht nicht für jeden, aber sehr wohl für mich. Ich liebe es all die glücklichen Gesichter, die Freude und dieses gewisse Flair in der Luft zu spüren und fotografisch einzufangen.