Heute entführe ich euch in das wunderbare Reich der Antonia Koch. Als ich die Goldschmiedin bei einem Shooting zufällig kennen lernen durfte, war ich sofort von ihrer unkomplizierten, natürlichen Art und ihrer bezaubernden Offenheit fasziniert. Doch auch ihre Arbeit ist etwas ganz Besonderes. Sie erweckt mit ihrem kreativen Handwerk alte Stücke, die vielleicht ganz verwahrlost in einer Schublade lagen, zu neuem Leben und kreiert so wunderschönen einzigartigen Schmuck. Ihr dabei ein wenig über die Schultern schauen zu dürfen, war mir eine ganz besondere Freude.

Und ein Tipp für alle Brautpaare: ihr könnt gemeinsam mit Antonia eure ganz persönlichen Eheringe nicht nur selbst gestalten, sondern auch anfertigen!

Ein großes Danke an Susanne vom Hochzeitsguide für das Interview mit Antonia.

Kannst du ein bisschen etwas über deine Person erzählen?

„Aufgewachsen bin ich bei Krems in Niederösterreich, wo ich auch die Schule und meine spätere pädagogische Ausbildung absolviert habe. Danach unterrichtete ich an einer Wiener Volksschule und besuchte nebenbei die Akademie für Goldschmiede. Nach meiner Lehrabschluss- und Meisterprüfung arbeite ich nun seit 5 Jahren als Goldschmiedin, davon 2 Jahre auch selbstständig in Walpersdorf.

Ich reise und male gerne, bin oft auf Flohmärkten und im Grünen. Mit meinem Hund Steffi lebe ich am Land, arbeite viel in meiner Werkstatt und liebe es freie Stunden in der angrenzenden Wachau zu verbringen.“

Schmuckdesign Antonia Koch, Schloss Walpersdorf, Businessportrait, Hochzeitsfotos Dorelies Hofer, Wien, Niederösterrreich,

Wie hast du die Liebe für den Beruf der Goldschmiedin entdeckt?

„Mit 13 Jahren fand ich ein Buch meiner Großmutter (sie war ebenfalls Goldschmiedin), einen Goldschmiedeklassiker. Zangen, Sägen und ein funkelnder Goldring waren auf dem Umschlag. Ich habe nicht rasend viel davon verstanden, aber trotzdem sofort beschlossen, dass ich das auch werden möchte. Gebastelt und gewerkelt habe ich immer schon…das passte meiner Meinung nach.

Es wurde zunächst zwar ein pädagogischer Beruf (da es mit der Lehrstelle nicht auf Anhieb klappte), dann habe ich aber doch das Handwerk erlernt. Ich bin jemand, der am Ende des Tages ein Produkt in der Hand halten muss…vor mir sehen, was ich mit meiner Zeit und Energie angestellt habe. Das motiviert mich sehr.“

Wie sieht ein Tag in deiner Werkstatt aus?

„Oh…mein Tag ist toll! Ich packe in der Früh meinen Hund ins Auto und darf in dieses wunderschöne Schloss in Walpersdorf fahren…oben im zweiten Stock habe ich mein kleines Atelier.

Zuerst wird Kaffee gemacht und das Werkzeug vom Werktisch geräumt, das vom Vortag noch kreuz und quer liegt J!

Vormittags arbeite ich an Umarbeitungen, Reparaturen und Aufträgen (Ringe und Ketten anpassen, Steine neu einfassen oder alte Schmuckstücke zu Neuem verarbeiten)

Nachmittags versuche ich, wenn es die Auftragslage erlaubt an eigenen Stücken zu werken, die oft schon vorbestellt sind oder mir seit längerem im Kopf herumschweben. Zwischendurch gibt es natürlich noch Kundengespräche, Zeichen- und Planungsphasen.

An manchen Wochenenden habe ich auch Schmiedekurse, bei denen Paare ihre Ringe in meiner Werkstatt selbst schmieden. Das ist immer eine schöne Abwechslung.“

Schmuckdesign Antonia Koch, Schloss Walpersdorf, Businessportrait, Hochzeitsfotos Dorelies Hofer, Wien, Niederösterrreich,
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Wie lange dauert der Prozess von der Idee bis zur Fertigstellung?

„Die Dauer des Prozesses hängt stark von dem Schmuckstück ab. Wenn ich meine eigenen Stücke (etwa für Ausstellungen) fertige, dann fällt die Planung eher kurz aus. Ich zeichne eine schnelle Skizze, mache mir einige Notizen. Da muss sich schließlich niemand außer mir selbst auskennen.
Die Ideen gibt es meistens schon lange, bis ich endlich dazu komme das Stück zu schmieden. Zunächst brauche ich dann einige Zeit um mir das Material zuzurichten, Bleche und Draht aus Gold oder Silber müssen schon eine bestimmte Stärke und Form haben.
Dann werden die Einzelteile, wie Fassungen und Ringschienen oder Mechaniken gefertigt, die ich dann zusammengefügt/-gelötet werden. Das kann auch mal mehrere Tage in Anspruch nehmen. Zum Schluss werden die Edelsteine gefasst und das Stück eventuell graviert.
Bei Anfertigungen für Kunden dauert die Planung etwas länger. Ich zeichne die Stücke genauer und gehe natürlich auf Wünsche und Ideen ein.
An meinen letzten, etwas aufwändigeren Eheringen habe ich beispielsweise etwa 10 Stunden gearbeitet.“

Schmuckdesign Antonia Koch, Schloss Walpersdorf, Businessportrait, Hochzeitsfotos Dorelies Hofer, Wien, Niederösterrreich,
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Was inspiriert dich für deine Schmuckstücke?

„Meine Leidenschaft ist das Sammeln alter Steine, Schnitzereien und anderer kleine Objekte, die ich zu Schmuck verarbeiten kann. Kameen und Gemmen, diese alten Schätze finde ich wahnsinnig inspirierend und spannend. So viel Mühe und Zeit steckt in diesen kleinen Teilchen. Ich suche danach auf Flohmärkten und kaufe sie bei Antiquitätenhändlern in Frankreich. Was ich daraus machen möchte, das weiß ich meistens sofort.
Von meinen Reisen bringe ich also diese Schätze und viele neue Ideen mit.“

Mit welchen Materialen arbeitest du?

„Meine Schmuckstücke sind überwiegend aus Silber und Gelbgold gefertigt, gerne kombiniere ich die beiden Metalle auch. So kann man Akzente setzen und Details betonen. Auf Anfrage verarbeite ich auch Weiß- oder Rotgold, sowie Platin.
Darin eingearbeitet werden meine „alten Schätze“: Perlmuttschnitzereien, kleine Mosaike, geschnitzte Figuren, alte Koralle oder Schmucksteine aus Achat, Lava und Muscheln.
Diese kombiniere ich manchmal mit Diamanten, wenn es etwas edler werden soll. Hier mag ich dann wieder den Kontrast zu Leder, also Lederbänder und -geflechte sind ebenfalls immer wieder Teil meiner Stücke.“

Schmuckdesign Antonia Koch, Schloss Walpersdorf, Businessportrait, Hochzeitsfotos Dorelies Hofer, Wien, Niederösterrreich,
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Was unterscheidet dich von anderen Schmuckdesignern?

„Ich biete überwiegend Einzelstücke an, ab und zu eine kleine Schmuckserie mit limitierter Stückzahl. Wenn man Unikate fertigt, kann man getrost sagen, dass es diese Ware eben nur hier gibt. Beziehe ich die Frage auf meinen Stil, dann würde ich sagen, dass ich ganz bewusst darauf achte das Handwerk sichtbar zu machen. Abdrücke verschiedener Arbeitsschritte, Unregelmäßigkeiten schenken Charakter.
Da denken viele anders, aber die perfekt glänzende Politur stört mich eher. Ich habe auch einige wiederkehrende Elemente in meinen Stücken. Sie kommen häufig vor, ohne, dass ich während der Fertigung oder Planung bewusst daran denke. Das ist wohl auch für eine gewisse Eigenart.“

Schmuckdesign Antonia Koch, Schloss Walpersdorf, Businessportrait, Hochzeitsfotos Dorelies Hofer, Wien, Niederösterrreich,
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Welche Schmuckstücke fertigst du?

„Ich schmiede Ohrringe, Armschmuck, Ringe, Ketten, Anhänger, Manschettenknöpfe ,….auch Dosen, Etuis und eine Brille waren schon dabei. An Diademen habe ich mich noch nicht versucht, aber das kommt vielleicht noch. 
Ich liebe schlichte, aber große Stücke, die gut „alleine“ bestehen können. Wenn es dann noch ein Einzelstück ist, bin ich voll in meinem Element. Seltener fertige ich Sets aus Ohr-, Hals- und Armschmuck…das finde ich meistens zu viel, das sieht für mich oft überladen aus.
Ich arbeite gerne mit matten Oberflächen und Strukturen, ich finde man darf ruhig sehen, dass die Stücke mit Händen und Hammer gefertigt wurden. Das macht jedes individuell und auch besonders.“

Gibt es zurzeit einen speziellen Trend?

„Ich bemerke einen Trend zu opulenten Ohrringen, gerade jetzt vor/ im Sommer mit Mut zu Farben. Auch die „Choker-Welle“ vom letzten Jahr hält noch an, aber ich denke bald sind auch Halsreifen wieder ein Thema. 
Dann hoffe ich natürlich auf einen noch stärkeren Trend zur Handarbeit, aber das wünscht sich wohl jeder Handwerker.“

In welchem Preisrahmen bewegen sich deine Schmuckstücke?

„Wenn ich jetzt auf die Vitrine in meinem Atelier schaue, dann beginnt die Preisspanne momentan bei 65 Euro für ein Armbändchen aus Silber, bei dem ich einen kleinen alten Schlüssel verarbeitet habe, der zu gleich der Verschluss des Bändchens ist. 
Daneben liegt ein Lederarmband mit Muschelkamee um 430 Euro, dann ein Goldring um 1.440. Nach oben gibt es keine Grenze, vielleicht kommt ja doch irgendwann das diamantenbesetzte Diadem!“

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Verschickst du deine Schmuckstücke auch in andere Länder?

„Momentan nur nach Deutschland. Das war bis jetzt kein konkretes Ziel. Ich freue mich natürlich, wenn ich merke, dass sich der Kundenradius erweitert, aber es sollte dennoch überschaubar für mich bleiben. Mit persönlicher Betreuung und Beratung ist es im Ausland immer schwieriger und schließlich ist das doch ein wichtiger Teil meiner Arbeit. Deswegen weigere ich mich auch nach wie vor einen Online-Shop zu gründen.“

Schmuckdesign Antonia Koch, Schloss Walpersdorf, Businessportrait, Hochzeitsfotos Dorelies Hofer, Wien, Niederösterrreich,
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Was macht dich in deinem Beruf am glücklichsten?

„Die glücklichsten Momente sind immer noch die, wenn ich eine Ausstellung habe. Man bereitet sich lange darauf vor, kann kaum aufhören sich Gedanken darüber zu machen und bis zum Schluss ist es für mich noch immer nicht gut genug. Da bin ich oft noch etwas unsicher.
Wenn ich dann aber dort stehe, meine Stücke zeige und wahnsinnig wohlwollenden und lieben Menschen begegne…das ist toll! Freunde und Kunden nehmen sich Zeit vorbeizukommen und sei es auch nur um zu plaudern…das ist Unterstützung vom Feinsten!“

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Gibt es spezielle Zukunftspläne?

„Ab und an denke ich an ein eigenes Schmuckgeschäft, da ich mich auch gerne dekorativ austoben würde. Meist bleibt dann aber leider die eigene Produktion auf der Strecke und die steht für mich im Moment an erster Stelle… das kann also ruhig noch ein paar Jahre warten.
Ich nehme die Dinge jetzt so wie sie kommen…es haben sich schon großartige Projekte ergeben und ich durfte tolle Menschen kennengelernt. Fürs Erste darf es ruhig einmal so weiter gehen.“

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Dieses Interview ist auch im Hochzeitsguide >>hier<< nachzulesen.