Das Dirndl als Brautkleid wird immer beliebter und das nicht nur im ländlichen Bereich. Viele traditionelle Trachten Designer versehen ihre Kollektionen mit frischen Akzenten und stellen das Handwerk wieder in den Vordergrund. Das entspricht dem heutigen Zeitgeist und so wundert es mich nicht, dass heiraten im Dirndl sozusagen wieder in ist.
Auch ich habe die Liebe zum Dirndl wieder entdeckt und freue mich, wenn ich auch als Hochzeitsfotografin ins Dirndl hüpfen darf.
Vor kurzem habe ich Barbara, eine ganz bezaubernde Dirndlbraut, wieder getroffen und war natürlich neugierig, wie sie denn das so sieht.

Wolltest du immer im Dirndl heiraten?

B: Ab dem Moment, wo wir gewusst haben, dass wir heiraten, war auch klar, dass wir eine Trachtenhochzeit möchten. Es hat zu uns einfach am besten gepasst, denn das sind wir. Wir lieben Tracht und viele Familienfeste sind auch in Tracht. Insofern haben wir es mit dieser Wahl dem Großteil unserer Gäste sogar vereinfacht. Die Kleiderschränke der Verwandtschaft weisen alle genügend Dirndl, Trachtenanzüge und Lederhosen auf. Für manche war es eine willkommene Gelegenheit (oder auch Ausrede?) sich endlich wieder ein neues Dirndlkleid zu kaufen.

Doch wie ist das mit dem Mädchentraum von der Hochzeit ganz in Weiss?

B: Mein Dirndl war cremefarben und nicht bunt – insofern hat es sich in der Farbe nicht vom klassischen Brautkleid unterschieden.

Und warum genau dieses Hochzeitsdirndl?

B: Mir ging es wie vielen Frauen … ich habe vorher im Internet recherchiert, was mir gefallen könnte und das ist mir sofort ins Auge gesprungen und hat mich nicht losgelassen. Ich bin dann mit meiner Schwester probieren gewesen und habe mir pro forma noch zwei andere Dirndln herausgesucht.
Als ich es angezogen habe, war aber sofort klar: DAS ist es und kein anderes!
Ich glaube der Punkt ist genau der, dass die Braut im Dirndl eigentlich viel mehr Möglichkeiten hat als sie denkt. Denn neben dem vielleicht klassischen Hochzeitsdirndl in Creme sind Pastellfarben wie Lachs oder Lindgrün sehr beliebt. Auch bei der Auswahl der Schürze hast du eine große Auswahl und kannst vielleicht auch gleich das Farbthema der Hochzeit mit einbauen.

Würdest du heute wieder im Dirndl heiraten?

B: Auf jeden Fall! Es ist einfach ein wunderschönes Kleidungsstück und ich liebe es. Einzig, es ist cremefarben und es passt nicht wirklich für andere Gelegenheiten. Was ja der Vorteil eines bunten Dirndls wäre, das man auch danach noch problemlos anziehen kann.
Und z.B. den Rock einfärben zu lassen oder einen anderen Rock anzunähen habe ich bis jetzt noch nicht übers Herz gebracht.

Ich war schon auf vielen Hochzeiten, doch eine fade Trachtenhochzeit habe ich noch nie erlebt. Auch liebe ich es, wenn die Gäste und – da vorallem die Damen – in ihren bunten Dirndl sind. Das macht jedes Foto so richtig lebendig.

Wie wichtig war dir, dass auch die Gäste im Dirndl kommen?

B: Mir war es sehr wichtig, dass alle in Tracht kommen und bis auf ganz wenige Ausnahmen – die man leider auch auf den Hochzeitsfotos hervorstechen sieht – haben sich alle sehr gern daran gehalten. Vielmehr haben sich die meisten sogar gefreut, dass sie diese besondere Gelegenheit für das Ausführen Ihrer schönen Tracht nutzen können.
Und ja, Trachtenhochzeiten sind nie fad und glaube mir, ich war schon auf einigen. Es gibt außerdem so viele schöne Orte in Österreich, die sich für eine Trachtenhochzeit perfekt eignen.

Als Hochzeitsfotografin liebe ich es natürlich, wenn die ganze Hochzeit und damit auch die Hochzeitsfotos schön harmonisch und gesamt gesehen ein kleines Kunstwerk sind. Spätestens beim Erstellen des Fotobuches merkt man, wenn die Fotos schön zusammen passen.

B: Die Hochzeitsfotos sind viel lebendiger und frischer als bei normalen klassischen Hochzeiten, wo die Gäste meistens 3-4 verschiedene Farben tragen. Dirndln sind von Haus aus bunt und farbenfroh. Das spiegelt sich auch auf den Bildern wider.

Wenn du dir deine Hochzeitsfotos ansiehst, welches Foto ist dein Lieblingsfoto?

B: Ich schaue mir die Hochzeitsfotos noch immer sehr oft an, weil ich sie alle so liebe. Lieblingsfotos gibt es nicht nur ein spezielles, sondern viele – je nachdem wer darauf zu sehen ist.
Besonders schön ist für mich immer noch, dass ich auf den Bildern Szenen sehe, die ich selbst gar nicht miterlebt habe. z.B. das Getting Ready meines Mannes oder auch wie er die Gäste vor der Kirche begrüßt hat usw.
Darum ist es bei der Auswahl eines Hochzeitsfotografen ganz wichtig, jemanden zu nehmen, der Erfahrung hat und auch zu zweit fotografiert. So können viele Dinge parallel festgehalten werden.
Ein normaler Fotograf macht sicher auch qualitativ hochwertige Bilder. Bei einer Hochzeit gibt es aber ganz spezielle Momente, die man als Fotograf kennen muss und auch im richtigen Moment abdrücken muss. Denn diese speziellen Momente kann man nicht nachstellen! Darum sollte man auch bereit sein, in einen guten Hochzeitsfotografen zu investieren. Wenn das Budget knapper ist, würde ich sogar an anderen Stellen sparen und auf keinen Fall beim Fotografen. 

Wir kennen uns schön so lange und ich freue mich immer wieder, wenn ich bei einem Event bei euch fotografieren dar. Doch damals, bevor wir uns kannten.

Wie hast du deine Hochzeitsfotografin – also mich – gefunden?

B: Ich habe für unsere Hochzeit länger in diversen Foren nach Empfehlungen von Fotografen gesucht und mir auch einige angesehen. Auf Dich bin ich über die Hochzeitsfotos eines Studienkollegen gestoßen und die Fotos haben mich von der Stimmung und Atmosphäre sofort angesprochen. Nachdem ich mich durch die Homepage geklickt habe, hab ich eine Anfrage geschrieben und zum Glück hattest Du noch Zeit! Nach dem Treffen bei euch, wo wir auch Gert kennengelernt haben, war für uns klar: wir haben unsere Fotografen gefunden.
Du schaffst es auf einzigartige Weise Emotionen in Bildern einzufangen und das ist eine seltene Gabe. Technisch perfekte Bilder machen viele – doch Deine erzählen Geschichten und lassen uns auch später die Momente wieder erleben.
Und mittlerweile bist Du ja quasi zur „Familienfotografin“ avanciert, denn Du warst bei den wichtigsten Ereignissen der letzten Jahre immer fotografierend dabei. Und ich hoffe, das bleibt so!